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Wirkstoffe

Die Abnehmspritze: Wissenschaftliche Studien (Wegovy, Ozempic, Mounjaro) und deren aussichtsreiche Ergebnisse

Abnehmspritze wissenschaftliche Studien

Adipositas stellt weltweit ein zunehmendes Gesundheitsproblem dar, das mit einer Vielzahl von Folgeerkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmten Krebsarten verbunden ist. Trotz vielfältiger Ansätze zur Gewichtsreduktion bleiben nachhaltige Ergebnisse für viele Betroffene schwer erreichbar. In diesem Kontext gewinnen innovative therapeutische Optionen an Bedeutung, die über traditionelle Methoden hinausgehen. GLP-1-Rezeptoragonisten, inzwischen weithin als Abnehmspritze bekannt, werden schon länger zur Behandlung eines Typ-2-Diabetes eingesetzt und seit 2023 auch bei übergewichtigen oder adipösen Menschen ohne Diabetes verwendet. Diese Medikamente bieten eine vielversprechende Behandlungsalternative, die effektiven Gewichtsverlust mit zusätzlichen metabolischen Vorteilen verbindet. Dieser Artikel beleuchtet die wissenschaftlichen Grundlagen, Wirksamkeit, Vorteile sowie potenzielle Risiken dieser Therapieform und bietet eine umfassende Analyse ihres aktuellen und zukünftigen Stellenwerts in der Behandlung von Adipositas und Behandlung von Übergewicht ab einem BMI von 27.

Entwickung der Abnehmspritze - Von Diabetes zum Gewichtsverlust bei Adipositas und Übergewicht

Definition und Hintergrund

Abnehmspritzen, wie Liraglutid (Saxenda) und Semaglutid (Wegovy und Ozempic), sind Medikamente, die ursprünglich zur Behandlung von Typ-2-Diabetes entwickelt wurden. Sie gehören zu einer Klasse von Wirkstoffen, die als GLP-1-Rezeptoragonisten bezeichnet werden. Diese Medikamente wirken, indem sie das Glucagon-like Peptide-1 (GLP-1) im Körper nachahmen, ein Hormon, das die Insulinfreisetzung stimuliert, die Magenentleerung verlangsamt und das Hungergefühl reduziert. Dies führt zu einem Sättigungsgefühl und letztlich zu einer Gewichtsreduktion.

Mechanismus

GLP-1-Rezeptoragonisten binden an GLP-1-Rezeptoren im Körper und fördern die Insulinsekretion nur dann, wenn der Blutzuckerspiegel erhöht ist. Sie verzögern auch die Magenentleerung und reduzieren das Hungergefühl, was zu einer verminderten Kalorienaufnahme führt. Dies macht sie besonders effektiv bei der Behandlung von Adipositas auch für Menschen ohne Diabetes wobei Patient*innen begleitend ihre Ernährung umstellen und sich mehr bewegen sollen. 

Zulassungen der GLP-1-Rezeptoragonisten: Liraglutid, Semaglutid und Tirzepatid

Liraglutid

Zulassungen: Liraglutid wurde 2010 von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) unter dem Handelsnamen Victoza für die Behandlung von Typ-2-Diabetes zugelassen.

Im April 2015 erhielt Liraglutid unter dem Handelsnamen Saxenda (Noro Novdisk) die Zulassung für die Behandlung von Adipositas, auch für Menschen ohne Typ-2-Diabetes, in Deutschland. Diese Zulassung umfasst die Behandlung von Erwachsenen mit einem Body-Mass-Index (BMI) von 30 oder höher oder bei einem BMI ab 27 in Verbindung mit mindestens einer gewichtsbedingten Begleiterkrankung.

Semaglutid

Zulassungen: Der Wirkstoff Semaglutid wurde 2017 von der FDA unter dem Handelsnamen Ozempic für die Behandlung von Typ-2-Diabetes zugelassen, und 2018 folgte die Zulassung durch die EMA. In Deutschland wurde Ozempic im Januar 2018 zugelassen.

Für die Adipositasbehandlung erhielt Semaglutid unter dem Handelsnamen Wegovy (Novo Nordisk)  im November 2021 die Zulassung durch die EMA. In Deutschland wurde Wegovy im Januar 2022 zugelassen und ist seitdem auf dem Markt erhältlich. Seit dem 17. Juli vergangenen Jahres können Ärztinnen und Ärzte in Deutschland Wegovy  zum Abnehmen verschreiben.

Tirzepatid

Zulassungen: Der Wirkstoff Tirzepatid wurde im Mai 2022 von der FDA unter dem Handelsnamen Mounjaro (Eli Lilly)  für die Behandlung von Typ-2-Diabetes zugelassen. Es handelt sich um einen neuartigen Dual-Agonisten, der sowohl den GLP-1- als auch den GIP-Rezeptor aktiviert, was sowohl die Blutzuckersenkung als auch die Gewichtsreduktion unterstützt.

Mounjaro ist zu diesem Zweck in den USA und der EU seit Ende vergangenen Jahres zugelassen. In Deutschland ist Tirzepatid seit dem 11. Dezember 2023 auch zur Gewichtsreduktion bei adipösen Menschen zugelassen.

Wissenschaftliche Grundlagen und aktuelle Studienlage

Wirksamkeit:

Mehrere klinische Studien haben die Wirksamkeit von GLP-1-Rezeptoragonisten bei der Gewichtsreduktion untersucht. Die STEP-Studienreihe, insbesondere STEP 1, zeigte, dass Teilnehmer, die Semaglutid erhielten, im Durchschnitt 15,3 kg verloren, was einer Reduktion des Körpergewichts um etwa 15 Prozent oder mehr entspricht​
Andere Studien, wie die SUSTAIN-Studienreihe, bestätigen diese Ergebnisse und zeigen ähnliche Effekte bei Diabetikern.

Vergleich mit anderen Methoden:

Im Vergleich zu traditionellen Methoden der Gewichtsreduktion, wie Diät und Bewegung, sowie zu bariatrischen Eingriffen, bieten GLP-1-Rezeptoragonisten eine weniger invasive Option mit vergleichbarer Effektivität. Sie sind besonders nützlich für Patientinnen und Patienten, die andere Methoden nicht erfolgreich anwenden konnten.​


Gewichtsverlust

Studien zeigen, dass Patienten, die GLP-1-Agonisten einnehmen, eine signifikante Reduktion ihres Körpergewichts erfahren. Eine der größten und relevantesten Studien in diesem Zusammenhang ist die STEP 1-Studie, an der 1.961 Teilnehmer mit Adipositas oder Übergewicht teilnahmen. Die Teilnehmer, die Semaglutid einnahmen, erreichten eine durchschnittliche Gewichtsreduktion von 14,9% über 68 Wochen. Zusätzlich wurde in einer umfassenden Meta-Analyse, die mehrere klinischen Studien einschloss, eine signifikante Gewichtsabnahme sowie eine Verbesserung kardiovaskulärer Outcomes bestätigt. Diese nutzte Daten von gut 18.000 erwachsenen Patientinnen und Patienten. Diese Studien zeigen, dass GLP-1-Agonisten besonders für Menschen mit Adipositas und Typ-2-Diabetes von großem Nutzen sind, da eine Gewichtsabnahme häufig zu einer verbesserten Blutzuckerkontrolle und einer Verringerung des Risikos für kardiovaskuläre Erkrankungen führt.

Gewichtsverlust pro Woche bei verschiedenen GLP-1-Rezeptoragonisten

Ozempic (Semaglutid):
In den ersten Wochen der Behandlung mit Ozempic zeigen klinische Studien, insbesondere die STEP-Studienreihe, eine durchschnittliche Gewichtsabnahme von 0,5 bis 1,5 kg pro Woche.

Wegovy (Semaglutid):
Wegovy, eine höher dosierte Form von Semaglutid, führt zu ähnlichen Gewichtsverlusten, wobei manche Studien sogar leicht höhere Raten in den ersten Wochen der Behandlung berichten, etwa 1 bis 2 kg pro Woche.

Saxenda (Liraglutid):
Bei Saxenda variiert der Gewichtsverlust typischerweise zwischen 0,3 und 1 kg pro Woche, abhängig von individuellen Faktoren wie Dosierung und Lebensstiländerungen.

Mounjaro (Tirzepatid):
Tirzepatid zeigt in Studien beeindruckende Ergebnisse mit einem wöchentlichen Gewichtsverlust von etwa 1 bis 2,5 kg in den frühen Phasen der Behandlung, was es zu einem der wirksamsten GLP-1-Rezeptoragonisten in Bezug auf die Gewichtsreduktion macht.

Diese Zahlen sind Durchschnittswerte, und der tatsächliche Gewichtsverlust kann je nach individuellen Faktoren variieren. Es ist wichtig, diese Medikamente als Teil eines umfassenden Gesundheitsplans zu betrachten, der auch Ernährung und Bewegung einschließt.

Verbesserung der metabolischen Gesundheit:

Die Einnahme von GLP-1-Agonisten führt nicht nur zu Gewichtsverlust, sondern verbessert auch andere Parameter der metabolischen Gesundheit, einschließlich des Blutzuckerspiegels, des Blutdrucks und der Blutfettwerte. Dies kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere Komplikationen erheblich reduzieren​.
Zusätzliche gesundheitliche Vorteile:
Neben der Gewichtsreduktion haben Patienten oft eine verbesserte Lebensqualität und weniger gesundheitliche Beschwerden, was auf die ganzheitlichen Vorteile dieser Medikamente zurückzuführen ist.

Risiken und Nebenwirkungen

In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Studien die Risiken und Nebenwirkungen von GLP-1-Rezeptoragonisten untersucht. Sowohl ältere als auch neuere Studien bestätigen konsistente Ergebnisse hinsichtlich der häufigsten Nebenwirkungen. Diese kontinuierliche Forschung unterstreicht die Bedeutung einer sorgfältigen Abwägung von Nutzen und Risiken bei der Anwendung dieser Medikamente. Teilweise müssen die Wirkstoffe, für einen anhaltenden Effekt, quasi lebenslang verwendet werden, wobei die Langzeitfolgen noch unklar sind.

Kurzfristige Nebenwirkungen:

Die häufigsten Nebenwirkungen von GLP-1-Agonisten sind gastrointestinaler Natur, einschließlich Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Diese Symptome treten häufig zu Beginn der Behandlung auf und neigen dazu, mit der Zeit abzunehmen, da der Körper sich an das Medikament gewöhnt​.

Langfristige Risiken:

Es gibt Hinweise darauf, dass die langfristige Verwendung von GLP-1-Agonisten das Risiko für bestimmte Erkrankungen wie Pankreatitis und Gallenblasenerkrankungen erhöhen könnte. Diese Risiken müssen jedoch weiter untersucht werden, um definitive Schlussfolgerungen ziehen zu können​.

Unbekannte Risiken:

Die langfristigen Auswirkungen auf andere Organsysteme sind noch nicht vollständig bekannt, was eine kontinuierliche Überwachung und weitere Forschung erforderlich macht​.

Studienlage und umfassende Risiko-Nutzen-Bewertung der GLP-1-Rezeptoragonisten 

Liraglutid (Saxenda)

Studienlage:
Liraglutid (Saxenda) wurde in zahlreichen klinischen Studien untersucht, insbesondere in der SCALE-Studienreihe. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Gewichtsreduktion von etwa 8% des Körpergewichts bei den behandelten Teilnehmern. Zudem verbesserte Liraglutid kardiometabolische Parameter wie Blutzucker, Blutdruck und Lipidprofile und reduzierte das Risiko, dass Patienten mit Prädiabetes zu Typ-2-Diabetes übergehen​

Risiken und Nebenwirkungen:
Die häufigsten Nebenwirkungen von Liraglutid betreffen den Magen-Darm-Trakt, wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Verstopfung. Diese Symptome treten bei etwa 20-40% der Patienten auf und neigen dazu, im Laufe der Zeit abzunehmen​(

Schwerwiegendere Risiken umfassen Pankreatitis, eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse, die bei etwa 1-2% der Patienten auftreten kann. Ebenfalls von Bedeutung ist das potenzielle Risiko für Gallenblasenerkrankungen, insbesondere bei Patienten, die rasch Gewicht verlieren​(

Risikobewertung:

  • Nutzen: Liraglutid bietet signifikante Vorteile für übergewichtige und adipöse Patienten, insbesondere für solche mit hohem Risiko für Typ-2-Diabetes. Die Vorteile sind gut dokumentiert und betreffen sowohl die Gewichtsreduktion als auch die Verbesserung metabolischer Parameter.
  • Risiken: Die Risiken sind gut bekannt und beinhalten hauptsächlich gastrointestinale Beschwerden, die häufig auftreten, aber selten schwerwiegend sind. Schwerwiegendere Risiken wie Pankreatitis und Gallenblasenerkrankungen sind relativ selten, aber potenziell gefährlich. Bei Patienten mit bestehenden Augenproblemen, insbesondere diabetischer Retinopathie, sollte Vorsicht geboten sein, da eine Verschlechterung dieser Erkrankung unter Liraglutid beobachtet wurde​.
  • Gesamtbewertung: Der Nutzen von Liraglutid überwiegt in den meisten Fällen die Risiken, insbesondere bei Patienten mit hohem kardiometabolischem Risiko. Die Risiken müssen jedoch individuell bewertet und überwacht werden, insbesondere bei Patienten mit bestehenden Erkrankungen.

 

Semaglutid (Ozempic und Wegovy)

Studienlage:
Wegovy enthält, wie auch Ozempic, den Wirkstoff Semaglutid. Dieser wurde in der STEP-Studienreihe eingehend untersucht. Die STEP 1-Studie zeigte, dass einbezogene Frauen und Männer eine durchschnittliche Gewichtsreduktion von 15% ihres Körpergewichts über einen Zeitraum von 68 Wochen erreichten, was eine außergewöhnlich hohe Effektivität darstellt. Diese Ergebnisse wurden durch weitere Studien bestätigt, die auch positive Auswirkungen auf kardiometabolische Parameter zeigten.

Die SELECT-Studie von Novo Nordisk untersuchte Semaglutid 2,4 mg (Wegovy) bei übergewichtigen oder adipösen Erwachsenen ohne Typ-2-Diabetes. Die von Novo Nordisk finanzierte Studie war groß angelegt: Ab 2019 erhielten in 28 Ländern mehr als 3500 Menschen, die sowohl an Typ-2-Diabetes als auch chronischer Nierenerkrankung litten, wöchentlich den Wirkstoff oder das Placebo. Im Oktober vergangenen Jahres wurde die Studie vorzeitig beendet, denn sie zeigte klar, dass Semaglutid nicht nur das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkte und Schlaganfälle signifikant senken kann, sondern auch potenziell positive Auswirkungen auf die Nierenfunktion hat. Insbesondere wurde festgestellt, dass Semaglutid das Fortschreiten einer chronischen Nierenerkrankung bei Patienten mit Übergewicht oder Adipositas verlangsamen kann. 

Risiken und Nebenwirkungen:Die Nebenwirkungen von Semaglutid sind denen von Liraglutid ähnlich, wobei gastrointestinale Beschwerden die häufigsten sind. Übelkeit tritt bei etwa 30-50% der übergewichtigen Patient*innen auf, was oft zu Beginn der Behandlung zu beobachten ist und mit der Zeit abnimmt​. 

Schwerwiegendere, unerwünschte Nebenwirkungen umfassen das potenzielle Risiko für Pankreatitis und Schilddrüsenkarzinome, obwohl letzteres vor allem in präklinischen Studien beobachtet wurde und bei Menschen nicht eindeutig bestätigt ist​

Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die mögliche Verschlechterung der diabetischen Retinopathie bei Diabetiker*innen, die Semaglutid einnehmen. In der SUSTAIN-6-Studie wurde bei einigen Patient*innen eine Verschlechterung der Retinopathie festgestellt, insbesondere bei denen, die eine rasche Verbesserung des Blutzuckerspiegels erfuhren​.

Risikobewertung:

  • Nutzen: Semaglutid zeigt eine außergewöhnliche Wirksamkeit bei der Gewichtsreduktion, die weit über die Ergebnisse anderer GLP-1-Rezeptoragonisten hinausgeht. Die positiven Auswirkungen auf metabolische Parameter sind ebenfalls signifikant und bieten einen erheblichen Nutzen für Patienten mit schwerer Adipositas und Diabetes.
  • Risiken: Die häufigsten Risiken sind gastrointestinaler Natur und treten bei einem beträchtlichen Teil der Patienten auf. Schwerwiegendere Risiken wie Pankreatitis und eine mögliche Verschlechterung der diabetischen Retinopathie sind selten, aber ernst und erfordern eine sorgfältige Überwachung. Das Risiko für Schilddrüsenkrebs bleibt eine offene Frage, obwohl aktuelle Daten darauf hindeuten, dass dieses Risiko bei Menschen möglicherweise geringer ist als in früheren Studien angenommen​.
  • Gesamtbewertung: Semaglutid bietet erhebliche Vorteile für Patienten mit schwerer Adipositas und einem hohen Risiko für kardiometabolische Erkrankungen. Die Risiken sind bekannt und erfordern eine sorgfältige Überwachung, insbesondere bei Patienten mit bestehenden Augenproblemen oder einer Vorgeschichte von Pankreatitis.

 

Tirzepatid (Mounjaro)

Studienlage:
Tirzepatid, ein Dual-Agonist für GLP-1 und GIP, hat in der SURMOUNT-Studienreihe beeindruckende Ergebnisse gezeigt. Die SURMOUNT-1-Studie berichtete über eine durchschnittliche Gewichtsreduktion von bis zu 22,5%, was Tirzepatid zu einem der effektivsten Medikamente für die Gewichtsreduktion macht​.

Risiken und Nebenwirkungen:
Wie bei anderen GLP-1-Rezeptoragonisten treten auch bei Tirzepatid häufig gastrointestinale Nebenwirkungen auf, wobei Übelkeit, Erbrechen und Durchfall die häufigsten Beschwerden sind. Diese treten bei etwa 30-40% der Patienten auf, sind jedoch meist mild bis moderat und nehmen im Verlauf der Behandlung ab​.
Zusätzlich gibt es Berichte über das Risiko einer Pankreatitis und potenzieller Herz-Kreislauf-Probleme, wobei diese noch weiter untersucht werden müssen.

In Bezug auf die psychische Gesundheit gibt es einige Hinweise darauf, dass Tirzepatid, ähnlich wie andere GLP-1-Agonisten, depressive Symptome und Angstzustände auslösen kann, obwohl diese Berichte selten sind und nicht immer klar auf die Medikation zurückgeführt werden können​(

Risikobewertung:

  • Nutzen: Tirzepatid bietet den größten Nutzen in der Gewichtsreduktion, mit Ergebnissen, die weit über die anderer GLP-1-Agonisten hinausgehen. Dies macht es zu einer vielversprechenden Option, insbesondere für Patienten, die auf andere Therapien nicht ausreichend angesprochen haben.
  • Risiken: Die Risiken ähneln denen anderer GLP-1-Agonisten, wobei gastrointestinale Beschwerden am häufigsten auftreten. Schwerwiegendere Risiken wie Pankreatitis und potenzielle Herz-Kreislauf-Probleme müssen weiter untersucht werden, ebenso wie die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Auch die Langzeitsicherheit bleibt ein wichtiger Punkt, der noch genauer erforscht werden muss​
  • Gesamtbewertung: Tirzepatid zeigt ein außergewöhnliches Potenzial zur Gewichtsreduktion mit einem Nutzen, der die Risiken in vielen Fällen überwiegt, insbesondere bei schwer adipösen Patienten. Die langfristige Sicherheit und die Auswirkungen auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychische Gesundheit müssen jedoch weiter beobachtet werden.

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Vergleich der Wirksamkeit von Liraglutid, Semaglutid und Tirzepatid

In den letzten Jahren wurden mehrere Studien durchgeführt, um die Wirksamkeit der GLP-1-Rezeptoragonisten Liraglutid, Semaglutid und Tirzepatid zu vergleichen. Mehr als die Hälfte der einbezogenen Frauen und Männern brach die Behandlung ab – der Anteil unterschied sich bei Tirzepatid und Semaglutid wenig. Der Anteil unterschied sich dabei bei Tirzepatid und Semaglutid wenig. Der jeweilige Grund wurde nicht erfasst.

Die vergleichenden Studien zeigen, dass Tirzepatid die stärkste Wirkung auf die Gewichtsreduktion hat, gefolgt von Semaglutid und Liraglutid. Während alle drei Wirkstoffe wirksam sind, bietet Tirzepatid den größten Gewichtsverlust, insbesondere bei Patient*innen, die eine deutliche Reduktion ihres Körpergewichts benötigen. Diese Unterschiede in der Wirksamkeit könnten wichtige Implikationen für die Auswahl der geeigneten Therapie für Patienten mit Adipositas und Typ-2-Diabetes haben.

Tirzepatid vs. Semaglutid
Eine Studie hierfür ist die SURPASS-2-Studie, die die Wirksamkeit von Tirzepatid und Semaglutid bei der Gewichtsreduktion von Typ-2-Diabetiker*innen direkt verglich. Diese vergleichende Studie bestätigt, dass sich mit dem Wirkstoff Tirzepatid ein stärkerer Gewichtsverlust erreichen lässt als mit Semaglutid. Teilnehmende, die Tirzepatid einnahmen, erreichten eine durchschnittliche Gewichtsreduktion von bis zu 22,5% des Körpergewichts, während die Teilnehmer in der Semaglutid-Gruppe eine Reduktion von etwa 15 Prozent erreicht wurde.

Eine bedeutende vergleichende, aktuelle Studie (Juli 2024), veröffentlicht im Fachjournal "JAMA Internal Medicine", untersuchte die Effektivität von Tirzepatid und Semaglutid bei der Gewichtsreduktion sowie deren Sicherheit. Diese Studie nutzte Daten von über 18.000 Erwachsenen mit Übergewicht oder Adipositas, die in den USA mit diesen Wirkstoffen behandelt wurden. Ihr Durchschnittsalter betrug 52 Jahre, und ihr mittleres Gewicht zu Beginn der Therapie lag bei 110 Kilogramm.

Die Ergebnisse zeigten, dass Patienten, die Tirzepatid einnahmen, häufiger signifikante Gewichtsverluste erzielten als diejenigen, die Semaglutid verwendeten. Konkret erreichten knapp 82 Prozent der mit Tirzepatid behandelten Männer und Frauen eine Gewichtsreduktion von mindestens 5%, während dies bei 67% der Semaglutid-Patienten der Fall war. Ein noch beeindruckenderer Unterschied wurde bei einem Gewichtsverlust von 15% oder mehr festgestellt: 42% der Tirzepatid-Gruppe erreichten dieses Ziel, im Vergleich zu nur 18% in der Semaglutid-Gruppe.

Die Studie bestätigte auch, dass übergewichtige Menschen ohne Typ-2-Diabetes im Mittel mehr Gewicht verlieren als Patienten mit dieser Diagnose. Ein möglicher Grund könnte ein unterschiedliches Engagement bei der Gewichtsabnahme  sein, wobei Patienten begleitend ihre Ernährung umstellen und sich mehr bewegen, wenn sie aktiv abnehmen möchten, als jene, für die die Medikamente nur ein Teil der regulären Diabetes-Behandlung sind.

Diabetes und metabolische Gesundheit

Diese Ergebnisse sind besonders relevant für Patienten mit Typ-2-Diabetes, da sowohl Tirzepatid als auch Semaglutid zur Behandlung dieser Erkrankung entwickelt wurden. Die Studie zeigte, dass, bei vergleichbarer Sicherheit, sich mit einem Präparat das Tirzepatid enthält, im Mittel mehr Gewicht verlieren lässt. Diese Ergebnisse bestätigen Hinweise aus früheren Studien. Dies ist von besonderer Bedeutung, da eine verbesserte Blutzuckerkontrolle und ein signifikanter Gewichtsverlust bei Diabetiker*innen das Risiko für langfristige Komplikationen wie Herz-Kreislauf-Probleme und andere Folgen erheblich reduzieren können.

Nebenwirkungen und Langzeitfolgen

Obwohl das Nebenwirkungsrisiko zwischen Tirzepatid und Semaglutid vergleichbar ist, bleiben Fragen zu den Langzeitfolgen offen. Die Studie konnte keine endgültigen Aussagen darüber treffen, ob die Einnahme dieser Medikamente zu einer langfristigen Reduktion des Risikos für Herzinfarkte oder andere kardiovaskuläre Ereignisse führt. Darüber hinaus war die Abbruchrate bei beiden Medikamenten hoch, was auf Nebenwirkungen, Kosten oder andere Faktoren zurückzuführen sein könnte. Dies ist besorgniserregend, da ein Absetzen der Therapie häufig zu einem Jo-Jo-Effekt führt, bei dem das Gewicht schnell wieder ansteigt.

Semaglutid vs. Liraglutid

Eine weitere Studie, die SUSTAIN-7-Studie, verglich Semaglutid und Liraglutid direkt bei Patienten mit Typ-2-Diabetes. Diese Studie zeigte, dass Semaglutid in der Lage war, eine stärkere Gewichtsreduktion zu bewirken als Liraglutid. Teilnehmer, die Semaglutid einnahmen, verloren durchschnittlich etwa 6,5% ihres Körpergewichts, verglichen mit 3% bei den Teilnehmern, die Liraglutid einnahmen.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Semaglutid bei der Gewichtsreduktion effektiver ist als Liraglutid, was auf eine stärkere Wirkung des Wirkstoffs auf die metabolischen Prozesse hinweist.

Risikoabschätzung und ethische Überlegungen

Der Einsatz von Abnehmspritzen zur Reduktion von Körperfett wirft sowohl medizinische als auch ethische Fragen auf. Die Risikoabschätzung umfasst mögliche Nebenwirkungen, aber ernsthafte Gesundheitsrisiken. Gleichzeitig stellen sich ethische Überlegungen zur Verfügbarkeit und Zugänglichkeit dieser teuren Behandlungen. Wer sollte Zugang erhalten, und wie lässt sich eine faire Verteilung sicherstellen? Diese Fragen müssen bei der Anwendung solcher Therapien bedacht werden.

Ozempic und Krebserregung: Was die Forschung sagt

Es gibt bisher keine eindeutigen wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Ozempic (Semaglutid) krebserregend ist. In präklinischen Studien an Nagetieren wurde jedoch ein erhöhtes Risiko für Schilddrüsen-C-Zell-Tumoren beobachtet, was zu Bedenken hinsichtlich eines möglichen Krebsrisikos geführt hat. Diese Ergebnisse wurden bisher nicht in menschlichen Studien bestätigt. Dennoch empfiehlt die US-amerikanische FDA, Ozempic bei Patienten mit einer persönlichen oder familiären Vorgeschichte von medullärem Schilddrüsenkrebs oder Multiple Endokrine Neoplasie-Syndrom Typ 2 (MEN 2) mit Vorsicht zu verwenden.

Vergleich mit anderen Wirkstoffen

Ähnliche Bedenken wurden bei anderen GLP-1-Rezeptoragonisten wie Liraglutid (Saxenda) beobachtet. Auch bei Liraglutid zeigten präklinische Studien ein erhöhtes Risiko für Schilddrüsen-C-Zell-Tumoren bei Nagetieren, weshalb die FDA auch hier Vorsicht empfiehlt. Tirzepatid (Mounjaro) hat in diesem Zusammenhang weniger dokumentierte Daten, da es ein neuerer Wirkstoff ist. Insgesamt gibt es jedoch keine überzeugenden Beweise aus menschlichen Studien, die ein erhöhtes Krebsrisiko bei diesen Medikamenten bestätigen. Weitere Langzeitstudien sind notwendig, um die Sicherheit dieser Wirkstoffe vollständig zu bewerten.

Nutzen-Risiko-Abwägung

Bei adipösen Menschen und assoziierten Gesundheitsrisiken überwiegen die Vorteile der GLP-1-Agonisten in der Regel die potenziellen Risiken. Bei Patienten ohne  Adipositas oder Diabetes sollten die Risiken der Spritzen jedoch sorgfältig gegen den potenziellen Nutzen abgewogen werden​.

Ethik und Zugang

Die Frage, wer Zugang zu diesen Medikamenten haben sollte, ist von erheblicher Bedeutung. Es gibt ethische Überlegungen, insbesondere in Bezug auf die Kosten und die Verfügbarkeit dieser Medikamente, die von den gesundheitlichen Systemen unterschiedlich gehandhabt werden. Die Gerechtigkeit im Zugang zu effektiven Behandlungen muss sichergestellt werden, um soziale Ungleichheiten nicht weiter zu verschärfen.

Zukunftsaussichten beim Thema "Gewicht verlieren"

Die Zukunft der Gewichtsabnahme wird zunehmend durch technologische und wissenschaftliche Fortschritte geprägt. Personalisierte Ernährungspläne, genetische Analysen und der Einsatz von KI-gestützten Gesundheitsprogrammen eröffnen neue Möglichkeiten, maßgeschneiderte Ansätze für den Einzelnen zu entwickeln. Zusätzlich wird der Fokus auf Verhaltensänderungen und die psychologische Unterstützung beim Abnehmen verstärkt, um langfristige Erfolge zu sichern. Die Kombination dieser innovativen Ansätze könnte das Gewichtsmanagement revolutionieren und den Weg zu nachhaltigeren und gesünderen Ergebnissen ebnen.

Entwicklungen in der Forschung - Alternativen zu Spritzen:

Die Forschung zu GLP-1-Agonisten bleibt intensiv, mit Studien, die deren Wirksamkeit und Sicherheit in verschiedenen Patientengruppen weiter untersuchen. Ein Fokus liegt auf der Entwicklung neuer, noch effektiverer Formulierungen, die in den kommenden Jahren verfügbar sein könnten. Besonders interessant ist die Erforschung von oralen GLP-1-Agonisten in Tablettenform.

Derzeit konzentrieren sich die meisten Studien zur oralen Formulierung von GLP-1-Agonisten auf Semaglutid, wie es in der PIONEER-Studienreihe untersucht wurde. Für andere Wirkstoffe wie Tirzepatid und Liraglutid gibt es noch keine umfangreichen Studien, die ihre Wirksamkeit in Tablettenform analysieren. Dies könnte daran liegen, dass Semaglutid bereits als injizierbares Medikament etabliert ist und seine orale Formulierung technologisch weiterentwickelt wurde, während Tirzepatid und Liraglutid noch primär als injizierbare Präparate verwendet werden. Zukünftige Forschungen könnten diese Lücke schließen.

Diese Darreichungsform könnte die Behandlung weiter vereinfachen und den Zugang für Patient*innen verbessern.

Regulatorische und gesellschaftliche Implikationen

Mit der zunehmenden Popularität dieser Medikamente wird die regulatorische Landschaft voraussichtlich dynamisch bleiben. Gesundheitsbehörden weltweit werden entscheiden müssen, wie der Zugang zu diesen Medikamenten geregelt wird und wie sie in zukünftige Behandlungsrichtlinien integriert werden. Die Einführung von oralen Tablettenformen könnte die Akzeptanz und Verfügbarkeit dieser Therapien erheblich beeinflussen und stellt einen weiteren wichtigen Aspekt für die regulatorische Planung dar.

Fazit zu Studienlage der Abnehmspritzen

Die Forschung zu GLP-1-Rezeptoragonisten, in der Öffentlichkeit sind sie inzwischen weithin als Abnehmspritze bekannt, zeigt vielversprechende Ergebnisse, insbesondere in Bezug auf die Gewichtsreduktion und die Verbesserung der metabolischen Gesundheit. 

Wie gut die Wirkstoffe zum Gewichtsverlust beitragen, hängt maßgeblich davon ab, ob sie durch Diät und mehr Bewegung unterstützt werden. Zukünftige Studien müssen jedoch die Langzeitsicherheit dieser Medikamente weiter untersuchen und dabei insbesondere auf kardiovaskuläre Outcomes und andere langfristige Gesundheitsrisiken achten.

Die Wahl zwischen Tirzepatid und Semaglutid sollte unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse und der Risikofaktoren erfolgen. Eine sorgfältige Abwägung der Risiken und Vorteile sowie ethische Überlegungen sind notwendig, um den besten Einsatz dieser Medikamente für übergewichtige Menschen sicherzustellen und daraus abzuleiten, wie gut sich dadurch die Folgen von Übergewicht vermindern lassen können.

Eine neue Dynamik in die Debatte über die Erstattungsfähigkeit könnte durch die Ergebnisse der kardiovaskulären Endpunktstudie SELECT entstehen, da Semaglutid  bei adipösen Menschen offenbar nicht nur das Körpergewicht signifikant senken kann. In der randomisierten Studie kam es im Vergleich zu Placebo auch zu einem Rückgang kardiovaskulärer Ereignisse.

Quellen:

  • science.apa.at/power-search/12303541962547281572
  • www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2403347
  • www.spiegel.de/gesundheit/ozempic-studie-abnehmspritze-koennte-nierenkranken-helfen-a-e5d7901f-9ce1-4228-9b1d-570efa679c89
  • www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2307563?query=featured_home
  • www.bmj.com/content/385/bmj-2023-078225

 

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