Mounjaro enthält den Wirkstoff Tirzepatid, der von der niederländischen Firma Eli Lilly entwickelt wurde und Ende 2023 die Zulassung zur Behandlung von Adipositas erhielt. Seit Mai 2024 ist das Medikament auch in Deutschland verfügbar. Tirzepatid imitiert die körpereigenen Hormone GLP-1 und GIP, was sowohl den Blutzuckerspiegel senkt als auch das Sättigungsgefühl erhöht, wodurch das Abnehmen erleichtert wird.
In diesem Artikel beleuchten wir die Wirkungsweise, die zu erwartenden Gewichtsverluste, die Eignung für bestimmte Patientengruppen und mögliche Nebenwirkungen.
Was ist Tirzepadid?
Tirzepatid ist ein Wirkstoff, der ursprünglich für die Behandlung von Typ-2-Diabetes entwickelt wurde und Ende 2023 die Zulassung für die Behandlung von Adipositas erhielt. Während Wirkstoffe wie Semaglutid (in Wegovy®) oder Liraglutid (in Saxenda®) nur ein Hormon nachahmen, aktiviert der Wirkstoff Tirzepatid in Mounjaro® die im menschlichen Körper vorkommenden Hormone GLP-1 (Glucagon-like Peptide-1) und GIP (Glucose-dependent Insulinotropic Polypeptide), mit dem Ziel, den Blutzuckerspiegel zu senken und das Sättigungsgefühl zu erhöhen.
Einige Studien deuten darauf hin, dass Tirzepatid sich damit noch effektiver auf den Blutzucker und das Körpergewicht auswirkt , als die Wirkstoffe der anderen GLP-1-Medikamente.
Was ist ein KwikPen?
Ein KwikPen ist ein vorgefüllter, gebrauchsfertiger Injektionsstift, der zur Verabreichung von Medikamenten wie Insulin oder GLP-1-Agonisten verwendet wird. Dieser Pen ist so konzipiert, dass er einfach zu bedienen ist und es ermöglicht, eine präzise, subkutane (unter die Haut) Dosis des Medikaments zu injizieren. Er ist benutzerfreundlich und besonders praktisch für Menschen mit Diabetes oder für diejenigen, die regelmäßig Medikamente injizieren müssen. Diese Pens bieten eine praktische und diskrete Möglichkeit, die Therapie in den Alltag zu integrieren. Die Bedienungsanleitung bietet Dir detaillierte Informationen zur korrekten Anwendung des Mounjaro KwikPens für die Injektion.
Wie genau wirkt Mounjaro® im Fertigpen?
Der Wirkstoff Tirzepatid zählt zur Gruppe der Inkretinmimetika, die im Körper die Wirkung von bestimmten Hormonen aus dem Darm imitieren. Inkretine sind körpereigene Verdauungshormone, die nach dem Essen im Körper freigesetzt werden: Sie stimulieren die Sättigung und signalisieren dem Körper, dass Insulin ausgeschüttet werden soll. Tirzepatid wirkt als dualer Agonist für GLP-1 (Glucagon-like Peptide-1) und GIP (Glucose-dependent Insulinotropic Polypeptide), die beide zur Gruppe der Inkretine gehören und entscheidend bei der Regulation des Blutzuckers und des Körpergewichts sind.
Synergetische Effekte durch die hormonelle Wirkung von Tirzepatid
Verbesserte Insulinsekretion
GLP-1 und GIP tragen dazu bei, die Insulinsekretion aus den Betazellen der Bauchspeicheldrüse zu steigern. Diese insulinotrope Wirkung ist glukoseabhängig, was bedeutet, dass sie bei hohen Blutzuckerspiegeln verstärkt wird, ohne das Risiko einer Hypoglykämie (”Unterzuckerung”) bei normalem Blutzuckerspiegel zu erhöhen. Tirzepadid verbessert also die Insulinantwort, die bei Typ-2-Diabetes nicht mehr richtig funktioniert.
Reduzierte Glukagonausschüttung
Beide Hormone helfen, die Ausschüttung von Glukagon (ein Hormon, das den Blutzuckerspiegel erhöht) zu verringern. Dies reduziert die Glukoseproduktion in der Leber und senkt den Blutzuckerspiegel.
Verzögerte Magenentleerung
GLP-1 verlangsamt die Magenentleerung, was zu einem verlängerten Sättigungsgefühl führt und die Nahrungsaufnahme reduziert. Dieser Effekt trägt zur Gewichtsabnahme bei.
Appetitreduktion und verbesserte Sättigung
Durch die Imitation von GLP-1 beeinflusst Tirzepatid auch Zentren im Gehirn, die für das Sättigungsgefühl verantwortlich sind. Das Ergebnis ist eine verringerte Nahrungsaufnahme und ein verstärktes Gefühl der Sättigung.
Gewichtsreduktion
Die Kombination aus reduzierter Nahrungsaufnahme, verbessertem Sättigungsgefühl und der positiven Auswirkungen auf den Glukosestoffwechsel führt zu einer signifikanten Gewichtsabnahme bei Personen, die Tirzepatid verwenden.
Verbesserung der glykämischen Kontrolle
Tirzepatid verbessert nicht nur die Insulinsekretion und senkt den Glukagonspiegel, sondern trägt auch zu einer besseren Kontrolle des Blutzuckerspiegels bei Menschen mit Typ-2-Diabetes bei. Dies reduziert das Risiko von diabetesbedingten Komplikationen.
Lipidmetabolismus und kardiovaskuläre Effekte
Obwohl der primäre Fokus von Tirzepatid auf dem Glukosestoffwechsel und der Gewichtsabnahme liegt, gibt es Hinweise darauf, dass die Behandlung auch positive Effekte auf den Lipidmetabolismus haben kann. Dies könnte potenziell zu einer Verbesserung der Herz-Kreislauf-Gesundheit (kardiovaskulär) führen, obwohl weitere Forschung erforderlich ist, um diese Effekte vollständig zu verstehen.
In der Regel bleibt man für 4 Wochen in jeder Dosisphase, damit sich der Körper schrittweise an das Medikament gewöhnen kann und mögliche Nebenwirkungen, wie Übelkeit oder Magenbeschwerden, reduziert werden. Falls nötig, kann diese Phase auch verlängert werden, um sicherzustellen, dass das Medikament gut vertragen wird, bevor die Dosis weiter erhöht wird.
Häufig gestellte Fragen
Hier findest Du Antworten auf zentrale Fragen zur Anwendung, den Wirkmechanismen und möglichen Nebenwirkungen. Diese Informationen sollen Dir helfen, das Medikament sicher und effektiv anzuwenden und Dich bestmöglich über alle relevanten Themen rund um Mounjaro zu informieren.
Wie viel Gewicht kann man mit Mounjaro verlieren?
Die duale Wirksamkeit von Tirzepatid wurde in fünf globalen randomisierten, kontrollierten Phase-3-Studien (SURPASS 1-5) mit knapp 6.300 Teilnehmenden nachgewiesen. In den wissenschaftlichen Studien wurde die Wirkung von Tirzepadid in verschiedenen Bedingungen und im Vergleich zu anderen Wirkstoffen getestet. Die Studien ergaben jeweils eine stärkere Wirkung von Tirzepatid in der Senkung des Langzeitblutzuckers (HbA1c). Auch konnte bei Tirzepatid ein größerer Gewichtsverlust festgestellt werden als bei anderen Wirkstoffen.
Der genaue Gewichtsverlust variiert je nach individuellem Gesundheitszustand und Lebensstil, aber einige Studienteilnehmer berichteten von einem Gewichtsverlust von bis zu 15% ihres Körpergewichts über einen Zeitraum von 68 Wochen. Im Rahmen der SURMOUNT-Studie konnten einige Teilnehmende sogar bis 20,9% ihres Körpergewichts über einen Zeitraum von 72 Wochen verlieren, abhängig von der Dosierung des Medikaments und ihrem Lebensstil.
Die Studienergebnisse nach 72 Anwendungswochen im Detail:
- 5 mg Tirzepatid – Patienten verloren durchschnittlich 16 % ihres Ausgangsgewichts
- 10 mg Tirzepatid – Patienten verloren durchschnittlich 21,4 % ihres Ausgangsgewichts
- 15 mg Tirzepatid – Patienten verloren durchschnittlich 22,4 % ihres Ausgangsgewichts
- Placebo (kein Wirkstoff) – Patienten verloren durchschnittlich 2,4 % ihres Ausgangsgewichts
Wo genau und wie wird Mounjaro® injiziert?
Mounjaro® wird subkutan, also unter die Haut, in den Bauch, Oberschenkel oder Oberarm injiziert. Die Nadel dieses Arzneimittels ist deutlich kürzer als bei herkömmlichen Spritzen und wird nicht in eine Vene oder einen Muskel eingeführt, wie es beim Blutabnehmen oder Impfen der Fall ist. Viele Anwender*innen berichten, dass die Injektion weniger schmerzhaft ist und eher als ein leichtes Ziehen oder Druckgefühl empfunden wird. Dies macht die Injektion einfach und kaum unangenehm, sodass sie problemlos alleine, ohne die Hilfe von Fachpersonal durchgeführt werden kann.
5 mg, 10 mg oder 15 mg - Wie finde ich die richtige Dosierung?
Die richtige Dosierung von Tirzepatid in Mounjaro® richtet sich nach Deinem individuellen Gesundheitszustand und wie gut Du auf das Medikament ansprichst.
- Startdosis (2,5 mg): Beginn der Behandlung startet meist mit 2,5 mg wöchentlich, um den Körper an das Medikament zu gewöhnen und mögliche Nebenwirkungen zu minimieren. Diese Dosis wird typischerweise in den ersten vier Wochen verabreicht.
- Aufdosierung: Nach den ersten Wochen kann die Dosis auf 5 mg erhöht werden, um die Wirkung zu verstärken. Bei Bedarf wird später auf 10 mg oder 15 mg erhöht, basierend auf den ärztlichen Anweisungen und den individuellen Behandlungsergebnissen. Nach Absprache mit dem Arzt, der Ärztin wird eine bestimmte Dosis mindestens 4 Wochen lang beibehalten, bevor es heißt: In die höhere Dosis übergehen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Injektion?
Es ist wichtig, Mounjaro® immer am selben Wochentag zu injizieren, um eine gleichmäßige Wirkung zu gewährleisten. Die Anwendung direkt vor einer größeren Mahlzeit kann möglicherweise zu stärkeren Nebenwirkungen führen und sollte daher vermieden werden. Idealerweise lässt Du einige Stunden zwischen der Injektion und einer Mahlzeit verstreichen, um mögliche unangenehme Effekte zu minimieren.
Was tun, wenn Du eine Mounjaro-Injektion vergisst?
Wenn Du eine Injektion mit dem Mounjaro Kwikpen vergessen hast, gibt es eine klare Gebrauchsinformation, die Du beachten solltest, um die Wirksamkeit in der Anwendung von Mounjaro® zu gewährleisten:
- Weniger als 4 Tage zu spät: Wenn seit der letzten geplanten Injektion weniger als 4 Tage vergangen sind, solltest Du die vergessene Dosis so bald wie möglich nachholen. Danach kannst Du wieder zum normalen Dosierungsplan zurückkehren.
- Mehr als 4 Tage zu spät: Wenn es aber mehr als 4 Tage her ist, überspringe die vergessene Dosis und Injiziere dann Deine nächste Dosis wie gewohnt an Deinem geplanten Anwendungstag. Nimm keine doppelte Dosis, um die vergessene nachzuholen.
Zukünftige Erinnerungen: Um das Vergessen zu vermeiden, stelle Dir eine Erinnerung ein oder plane die Injektionen immer am gleichen Wochentag zur gleichen Tageszeit.
Fazit: Wenn Du eine Dosis vergisst, handle entsprechend der verstrichenen Zeit. Zwischen 2 Spritzen sollten immer mindestens 3 Tage liegen, um eine Überdosis zu vermeiden. Sprich im Zweifelsfall mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin, dem Apotheker oder der Apothekerin, um den besten Weg zu finden, Deine Behandlung fortzusetzen.
Warum bleibt in den Mounjaro KwikPens oft Restflüssigkeit?
Wenn Du einen Mounjaro KwikPen verwendest, wirst Du bemerken, dass nach der Injektion meist noch eine kleine Menge Flüssigkeit im Pen verbleibt. Dies kann zunächst verwirrend erscheinen, aber es gibt gute Gründe, warum diese Restflüssigkeit vorhanden ist.
1. Sicherstellung der exakten Dosierung
Die Hauptursache für die Restflüssigkeit im Pen liegt in der technischen Konstruktion des KwikPen und der genauen Dosierungsanforderungen. Jeder Pen ist darauf ausgelegt, eine exakte Dosis des Medikaments zu liefern – in diesem Fall von Tirzepatid. Damit dies zuverlässig funktioniert, wird im Pen immer eine gewisse Menge an zusätzlicher Flüssigkeit eingeplant, die nach der Injektion zurückbleibt. Dies garantiert, dass die vorgesehene Dosis vollständig abgegeben wird, auch wenn minimale Variationen im Druck oder der Handhabung auftreten.
2. Technische Limits der Injektionsmechanik
In den Mounjaro KwikPens sorgt ein mechanischer Injektionsmechanismus dafür, dass die Flüssigkeit präzise freigesetzt wird. Dieser Mechanismus ist jedoch so konzipiert, dass er nicht die gesamte Flüssigkeit bis zum letzten Tropfen injizieren kann. Ein kleiner Rest an Flüssigkeit bleibt immer im Pen zurück, weil die Nadel nicht tief genug in den Reservoirbehälter eindringen kann, um die gesamte Flüssigkeit zu entnehmen.
3. Vermeidung von Luftblasen und Verunreinigungen
Ein weiterer Grund für die Restflüssigkeit ist, dass die Pens so konstruiert sind, dass sie beim Gebrauch keine Luftblasen in das System einsaugen. Luftblasen könnten die korrekte Dosis beeinträchtigen oder zu Injektionsproblemen führen. Durch die vorhandene Restflüssigkeit wird das Eindringen von Luft vermieden, und es bleibt eine stabile Flüssigkeitssäule im Pen, die die Funktionalität des Pens erhält.
Wie sollte Mounjaro richtig gelagert werden, um seine Wirksamkeit zu erhalten?
Mounjaro sollte im Kühlschrank bei einer Temperatur zwischen 2°C und 8°C gelagert werden, um die Wirksamkeit des Medikaments zu gewährleisten. Achte darauf, dass es nicht eingefroren wird. Falls es notwendig ist, kann Mounjaro auch bis zu 21 Tage ungekühlt bei Raumtemperatur (bis zu 30°C) aufbewahrt werden. Es ist wichtig, die Fertigpens vor Licht zu schützen und sie, bis zur Verwendung, in der Originalverpackung aufzubewahren. Nach Ablauf des Verfallsdatums darf Mounjaro nicht mehr verwendet werden.
Für wen ist eine Behandlung mit Tirzepadid geeignet?
Tirzepatid ist für Erwachsene mit Typ-2-Diabetes und für Personen mit Adipositas (BMI ≥30 kg/m²) oder Übergewicht (BMI ≥27 kg/m²) in Verbindung mit mindestens einer gewichtsbedingten Begleiterkrankung (z.B. Hypertonie, Dyslipidämie, obstruktive Schlafapnoe, Herz-Kreislauf-Erkrankung, Prädiabetes oder Typ-2-Diabetes mellitus) geeignet.
Voraussetzung für die Behandlung von starkem Übergewicht beziehungsweise Adipositas ist die Bereitschaft zur Lebensstilintervention (Ernährungs-, Bewegungs-, Verhaltensinterventionen), dazu gehört unter anderem die Verringerung der Kalorienzufuhr und mindestens 150 Minuten Bewegung pro Woche. Wenn mithilfe dieser Basistherapie keine ausreichende Gewichtsreduktion erzielt wird, kann Mounjaro® zur Gewichtsabnahme eingesetzt werden.
Welche Nebenwirkungen sind bei der Einnahme von Mounjaro zu erwarten?
Bisher haben Patient*innen in Studien Tirzepadid bis zu 2 Jahre (104 Wochen) lang erhalten und die Nebenwirkungen für das Medikament Mounjaro wurden in einem klinischen Entwicklungsprogramm untersucht. Es umfasst 9 abgeschlossene Phase-3-Studien, an denen 7.702 Patient*innen teilnahmen, die Tirzepatid allein oder in Kombination mit anderen blutzuckersenkenden Arzneimitteln einnahmen. Insgesamt waren die während der Behandlung mit Mounjaro am häufigsten berichteten Nebenwirkungen gastrointestinale Störungen, d.h. den Magen-Darm-Trakt betreffend. Das Nebenwirkungsprofil ist mit GLP-1-Rezeptoragonisten (z.B. Wegovy) vergleichbar und meist traten diese Reaktionen leicht oder moderat auf, häufiger während einer Dosissteigerung und nahmen mit der Zeit bei den Patient*innen ab.
Sehr häufige bis häufige Nebenwirkungen:
- Übelkeit, Diarrhoe (Durchfall), Obstipation (Verstopfung), Blähungen, Aufstoßen, Flatulenz
- Hypoglykämie (”Unterzuckerung”)
- Überempfindlichkeitsreaktionen, Reaktionen an der Injektionsstelle
- Fatigue
- Erhöhte Herzfrequenz, Lipase- und Amylasewerte
Bitte beachte die Packungsbeilage des Medikaments für eine vollständige Auflistung der möglichen Nebenwirkungen.
Kann ich die Mounjaro®-Behandlung jederzeit beenden?
Grundsätzlich kannst Du die Behandlung mit Mounjaro® jederzeit abbrechen, es wird jedoch empfohlen, dies vorher mit einem Arzt abzusprechen. Ein abruptes Absetzen kann dazu führen, dass Du wieder an Gewicht zulegst, da die unterstützende Wirkung des Medikaments auf den Appetit und den Blutzuckerspiegel wegfällt. Dein Arzt, Deine Ärztin oder eine Ernährungsberatung können Dir helfen, eine geeignete Strategie zu entwickeln, um das Risiko einer Gewichtszunahme nach dem Absetzen zu minimieren.
Kontraindikation: Wann sollte man Mounjaro nicht einnehmen?
Medikamente mit dem Wirkstoff Tirzepatid sind nicht für Patienten geeignet, die auf den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil des Medikaments (z.B. Glycerin, Benzylalkohol, Phenol) eine Allergie haben. Außerdem ist Vorsicht geboten bei Personen mit einer Vorgeschichte von medullärem Schilddrüsenkarzinom oder bei Personen mit einer familiären Vorgeschichte von MEN-2-Syndrom (Multiple Endokrine Neoplasie Typ 2).
Welche Wechselwirkungen können bei der Behandlung mit Tirzepadid auftreten?
Tirzepatid verursacht eine verzögerte Magenentleerung und hat damit potenziell Auswirkungen auf die Absorptionsrate von gleichzeitig verabreichten oralen Arzneimitteln. Das heißt, wenn Du neben Tirzepadid weitere Medikamente einnimmst, bleibt die Wirkung in der Regel bestehen, allerdings kann sie verzögert eintreten. Besonders Patient*innen die Warfarin oder Digoxin einnehmen, sollten insbesondere bei Therapiebeginn oder Dosiserhöhung das Risiko einer verzögerten Wirkung berücksichtigen.
Was ist der Unterschied zwischen Mounjaro und den Semaglutid-Medikamenten Wegovy und Ozempic?
Tirzepatid (Mounjaro) und Semaglutid (verkauft unter den Markennamen Wegovy für die Gewichtsreduktion und Ozempic für die Behandlung von Typ-2-Diabetes) sind beides injizierbare Medikamente, die zur Behandlung von Übergewicht und Typ-2-Diabetes eingesetzt werden. Trotz ihrer Ähnlichkeiten in der Anwendung, weisen sie wichtige Unterschiede in ihrer Wirkungsweise und Zusammensetzung auf:
Wirkungsweise von Tirzepadid vs. Semaglutid
- Tirzepatid imitiert die Wirkung von zwei körpereigenen Hormonen: GLP-1 (Glucagon-like Peptide-1) und GIP (Glucose-dependent Insulinotropic Polypeptide). Diese doppelte Nachahmung hilft, den Blutzuckerspiegel zu senken, das Sättigungsgefühl zu erhöhen und den Appetit zu reduzieren, was zu Gewichtsverlust führen kann.
- Semaglutid wirkt hauptsächlich durch die Nachahmung des GLP-1-Hormons, wodurch es ebenfalls den Blutzucker senkt und das Sättigungsgefühl erhöht, aber es ahmt nicht GIP nach.
Effektivität von Tirzepadid vs. Semaglutid
Während beide Medikamente effektiv den Blutzuckerspiegel senken und zur Gewichtsreduktion beitragen können, deuten einige Studien darauf hin, dass die doppelte Hormonnachahmung durch Tirzepatid zu einer höheren Gewichtsreduktion führen könnte als die alleinige GLP-1-Nachahmung durch Semaglutid. Jedoch variieren die Ergebnisse je nach individueller Reaktion und Lebensstiländerungen.Anwendungsgebiete von Tirzepadid vs. Semaglutid
- Ozempic (Semaglutid) wird hauptsächlich zur Verbesserung der Blutzuckerkontrolle bei Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes verwendet.
- Wegovy (eine höhere Dosis von Semaglutid) ist speziell für die Gewichtsreduktion bei Erwachsenen mit Übergewicht oder Adipositas zugelassen, die mindestens eine gewichtsbezogene Begleiterkrankung haben.
- Mounjaro zielt sowohl auf die Behandlung von Typ-2-Diabetes als auch auf die Gewichtsreduktion bei Übergewicht oder Adipositas ab, wobei es besonders hohe Effektivität in klinischen Studien für den Gewichtsverlust gezeigt hat.
Verträglichkeit und Nebenwirkungen von Tirzepadid vs. Semaglutid
Die Nebenwirkungsprofile von Tirzepatid und Semaglutid sind ähnlich, mit gastrointestinalen Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall als häufigsten Nebenwirkungen. Die doppelte Hormonnachahmung durch Tirzepatid könnte jedoch bei einigen Personen zu unterschiedlichen Nebenwirkungen führen.Wie und wo kann ich Mounjaro kaufen?
Mounjaro® ist ein verschreibungspflichtiges Medikament, und Du benötigst dafür eine Verschreibung von einem Arzt, einer Ärztin oder ein Rezept online. Dieses Rezept kannst Du dann über die üblichen Wege bei einer Apotheke Deiner Wahl, entweder vor Ort oder online, einlösen.
Welche alternativen Medikamente und Wirkstoffe gibt es zu Mounjaro?Tirzepatid ist bisher der erste und einzige Wirkstoff, der sowohl als GLP-1- und GIP-Rezeptor-Agonist wirkt. Geeignete Alternativen sind aber andere GLP-1-Rezeptoragonisten wie Semaglutid und Liraglutid. Zur Behandlung von Typ-2-Diabetes stellen das Medikament Ozempic (Semaglutid) und andere Antidiabetika wie Metformin Alternativen zu Mounjaro dar. Zur Behandlung von Übergewicht ist Tizepadid noch nicht verfügbar. Geeignete Alternativen wären hier Wegovy (Semaglutid) oder auch Saxenda (Liraglutid). Basierend auf Deinen individuellen Gesundheitsbedingungen und Zielen der Behandlung, kann ein Arzt bzw. eine Ärztin die Eignung für die Medikamente bei SoLean prüfen. Wenn keine medizinischen Zweifel bestehen, erhältst Du das Rezept inkl. Medikamentenlieferung.
Was kosten Medikamente mit Tirzepatid?
Die Behandlung mit Mounjaro® ist in Deutschland zur Behandlung von Erwachsenen mit Übergewicht zugelassen. Der Preis für eine Monatsration variiert je nach Dosierung und Apotheke.
Übernimmt die Krankenkasse eine Behandlung mit Tirzepadid?
Gesetzliche Krankenkassen übernehmen bislang nicht die Kosten für Adipositas-Mittel wie Saxenda, Wegovy und Mounjaro, daher können Ärzte und Ärztinnen die Medikamente an Patienten ohne Diabetes weiterhin nur auf Privatrezept verordnen.
Fazit zu Mounjaro® als Injektionslösung
Mounjaro® ist derzeit eine führende Option zur Behandlung von Adipositas oder übergewichtiger Erwachsenen mit einem BMI von 27 bis 29,9, die zusätzlich mindestens eine gewichtsbedingte Begleiterkrankung, wie Bluthochdruck oder Prädiabetes, aufweisen. Der Wirkstoff Tirzepatid fördert die Insulinsekretion, wenn der Blutzucker hoch ist, und reduziert die Nahrungsaufnahme, indem es das Gefühl der Sättigung erhöht. Durch den doppelten Wirkmechanismus als dualer Agonist für GLP-1 (Glucagon-like Peptide-1) und GIP (Glucose-dependent Insulinotropic Polypeptide) scheint Mounjaro nach aktueller Datenlage besonders effektiv zu sein. Insbesondere für diejenigen, die bisher mit herkömmlichen Methoden keinen Erfolg hatten. Es wird als vorgefüllter Pen enthält kompatible Nadeln, die speziell für die schmerzfreie und effektive Verabreichung entwickelt wurden, und so eine einfache und präzise Selbstinjektion ermöglicht. Begonnen wird mit einer niedrigen Startdosis und bei Bedarf kann die Dosis in 2,5-mg-Schritten weiter gesteigert werden. Die Höchstdosis ist 15 mg wöchentlich.
Wichtig ist jedoch, dass eine fachkundige medizinische Beratung eingeholt wird, bevor mit der Behandlung begonnen wird, um sicherzustellen, dass Mounjaro die richtige Option ist und das Risiko-Nutzen-Potenzial fachlich abgewägt wird. Die Einnahme von Medikamenten zum Abnehmen sollte außerdem immer in Kombination mit weiteren Maßnahmen erfolgen, wie der Kalorienreduktion und regelmäßiger Bewegung. Auch bei Unsicherheiten oder dem Bedarf einer Dosisanpassung solltest Du unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
- www.lilly-patient.de/de-de/answers/welche-nebenwirkungen-k-nnten-bei-einer-langzeitbehandlung-mit-mounjaro-tirzepatid-auftreten-196949
- www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Tirzepatid_56929
- pharmazeutische-zeitung.de/uebergewichtige-sollen-laut-bmg-weiterhin-selbst-zahlen-145180/ https://www.helmholtz-munich.de/newsroom/news/artikel/unraveling-the-mode-of-action-of-tirzepatide
- pharmazeutische-zeitung.de/arzneistoffe/daten/tirzepatidmounjaror122023/
- www.gelbe-liste.de/diabetologie/tirzepatid-antidiabetikum